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Geleitwort von Klaus Birkenbihl

SOA mit WS

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2. Geleitwort

4. Geleitwort

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Als man in den 80er-Jahren des letzten Jahrhunderts begann, Computer in größerem Umfang offen miteinander zu vernetzen, geschah dies in erster Linie, um die damals noch allenthalben knappen Verarbeitungskapazitäten im Verbund nutzen zu können. Einfach unvorstellbar war es, dass man wertvolle Computerleistung und Verbindungskapazitäten hauptsächlich für schnöden Informationstransport zum Endverbraucher -- später unter den Namen E-Mail, Filetransfer, Websurfen bekannt -- nutzen würde. Doch die geringen technischen Anforderungen, fallende Computer- und Kommunikationskosten sowie die vergleichsweise gut entwickelte Fähigkeit des Menschen, relevante Information aus unterschiedlichsten Präsentationen zu extrahieren, brachten einen Boom der Kommunikation "System zu Benutzer".

Die ursprünglich intendierte Kommunikation "System zu System" tat sich ungleich schwerer. Einige wenige, meist in der Anwendung begrenzte Standards für Datenformate (zum Beispiel EDI) erlaubten es, eine offene "System zu System"-Kommunikation zu betreiben und einige Geschäftsprozesse firmenübergreifend zu automatisieren. CORBA lieferte die Möglichkeit, system- und programmiersprachenübergreifend Objekte, sowie ihre Daten und Methoden zu nutzen. Jedoch erwies sich das strenge Typkonzept für viele Anwendungsfälle als zu unflexibel. Hier kommen Service-orientierte Architekturen und Web Services ins Spiel. Auch wenn wir noch weit davon entfernt sind, damit alle Probleme einer offenen Service-Infrastruktur gelöst zu haben, bieten diese Architekturen einen abstrakten, begrifflichen Rahmen, in dem sich Lösungen entwickeln, erklären und lehren lassen. Der Erfolg des Web, die Flexibilität von XML, webservicesorientierte Standards wie SOAP, WSDL, UDDI beginnen diesen Rahmen auszufüllen. Die Integration von Techniken des Semantic Web wird helfen, Probleme mit der Bedeutung von Diensten und Daten zu lösen.

Es ist zu begrüßen, dass mit diesem Buch das Gebiet "Service-orientierte Architekturen" so aufbereitet wird, dass Interessierte und Lernende sich über die Rolle der offenen Standards, den Stand der Technik und das, was an Entwicklungen zu erwarten ist, informieren können.

Persönlich freue ich mich auch, dass mit diesem Buch ein Projekt unseres tragisch verunglückten Freundes Prof. Mario Jeckle umgesetzt wird. Er hat in seinen Vorlesungen, in seiner Forschung, in den Arbeitskreisen des World Wide Web Consortiums (W3C) und zuletzt noch als gewähltes Mitglied in der W3C Technical Architecture Group mit seinem Wissen, Fleiß und unerschütterlichen Enthusiasmus einen wichtigen Beitrag zur Entwicklung und Verbreitung der in diesem Buch beschriebenen Architekturen geleistet.

Klaus Birkenbihl, W3C, Deutsch-Österreichisches Büro

Dr. Ingo Melzer
Ingo Melzer, zuletzt aktualisiert am 15. April 2010
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